**Voll besetzt: Aktuell können wir keine weiteren Gäste in den Lesekreis aufnehmen**
Jeden ersten Montag im Monat trifft sich um 19.30 Uhr der Lesekreis im Morgenstern.
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Bisher gelesene Bücher (Auswahl)
Michel Houellebecq: Serotonin ♦ Irvin D. Yalom: Die Schopenhauer Kur ♦ Albert Camus: Der Fall ♦ Julian Barnes: Flauberts Papagai ♦ Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer ♦ Lucy Fricke: Takeshis Haut ♦ Gaito Gasdanow: Das Phantom des Alexander Wolf ♦ James Baldwin: Von dieser Welt ♦ Daniel Galera: Die Flut ♦ Arno Geiger: Unter der Drachenwand ♦ Lina Meruane: Rot vor Augen ♦ Mohsin Hamid: So wirst du stinkreich im boomenden Asien ♦ Ulla Hahn: Das verborgene Wort ♦ Didier Eribon: Rückkehr nach Reims ♦ Daniel Kehlmann: Tyll ♦ Colum McCann: Der Himmel unter der Stadt ♦ John Lanchester: Kapital ♦ Joachim Meyerhoff: Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war ♦ Norbert Scheuer: Die Sprache der Vögel ♦ Robert Seethaler: Der Trafikant ♦ L.Doctorow: Ragtime ♦ Eginald Schlattner: der geköpfte Hahn ♦ Hiromi Kawakami: Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß ♦ David Vann: Im Schatten des Vaters ♦ Ödön von Horvath: Jugend ohne Gott
Die nächsten Termine
Montag, 4. November um 19.30 Uhr
Wir unterhalten uns über den Roman Nacht von Edgar Hilsenrath
Nacht ist der erste Roman Edgar Hilsenraths, er schildert in erschütternder Form den überlebenskampf zweier junger Menschen in einem rumänischen Ghetto. Das Buch war ebenso wie Hilsenraths zweiter Roman »Der Nazi & der Friseur« ein Welterfolg und muss, wie Andreas Graf in der Deutschen Vierteljahresschrift für Literaturwissenaft und Geistesgeschichte betonte, »unter die bedeutendsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur« gerechnet werden. In Dantes Inferno geht es nicht höllischer zu. Zum Wolf gewordene Menschen schlagen sich für eine verfaulte Kartoffel, kämpfen brutal und gerissen um einen elenden Schlafplatz. Ein Jude aus Deutschland beschreibt so, was er als Halbwüchsiger im Zweiten Weltkrieg in einem rumänischen Ghetto erlebt hat.
Wenn der erschütterte Leser Edgar Hilsenraths Ghetto-Roman ‹Nacht› aus der Hand legt, ist er ein anderer geworden. Nur der verblendete, stumpf gebliebene oder brutale Verächter des Leidens kann dieses Epos des Grauens hinnehmen, ohne bis ins Innerste von der Heimsuchung betroffen zu sein. Es ist das Erstaunlichste an diesem Buch, dass es trotz der romanhaften Handlung alle Fakten eines Dokumentarberichtes von nie gekannter Furchtbarkeit und Endgültigkeit vorweist. Peter Jokostra
mehr zu Buch und Autor: hilsenrath.org
Montag, 2. Dezember um 19.30 Uhr
Wir unterhalten uns über das Buch Machandel von Regina Scheer
Regina Scheer spannt in ihrem Debütroman den Bogen von den 30er Jahren über den Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und in die Gegenwart. Sie erzählt von den Anfängen der DDR, als die von Faschismus und Stalinismus geschwächten linken Kräfte hier das bessere Deutschland schaffen wollten, von Erstarrung und Enttäuschung, von dem hoffnungsvollen Aufbruch Ende der 80er Jahre und von zerplatzten Lebensträumen.
Regina Scheer, 1950 in Berlin geboren, studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität. Von 1972–1976 arbeitete sie bei der Wochenzeitschrift «Forum». Danach war sie freie Autorin von Reportagen, Essays und Liedtexten und Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift «Temperamente». Nach 1990 wirkte sie an Ausstellungen, Filmen und Anthologien mit und veröffentlichte mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte. Für ihren ersten Roman «Machandel» erhielt sie 2014 den Mara-Cassens-Preis.
Leseprobe hier beim Knaus Verlag